LIMAS ist noch eine ganz neue Marke für Tragehilfen. Erst 2015 kamen die ersten Tragen heraus. Der Name LIMAS leitet sich übrigens von den Anfangsbuchstaben von Annas Tochter Lili Marie ab. Anna hat zusammen mit ihrer Mutter versucht eine Tragehilfe zu entwickeln, die perfekt zu ihnen passte und lange getüftelt. LIMAS-Tragen werden in Annas Heimatstadt Kremenchuk/Ukraine von ihren Eltern und einem kleinen Team genäht.
Man versucht immer möglichst unvoreingenommen an einen Tragehilfentest heranzugehen, doch ich muss zugeben, dass es schon fast an Bestechung grenzte, als ich das Päckchen öffnete. Zusätzlich zur Trage und dazupassender Anleitung waren noch ein paar nette handgeschrieben Zeilen und eine Tafel Schokolade im Karton. So macht Testen Spaß.
Gleich als nächstes fielen mir die Farben auf. Ich hatte mir das Modell „Türkis getreift grau“ schon im Internet angesehen, aber in echt waren die Farben noch intensiver und lebendiger. Nicht nur kleine Jungs, sondern auch größere Elsa-Fans waren gleich begeistert. Außerdem ist sie wendbar. Das heißt bei unserem Testmodell: eine Seite ist in blau gestreift gehalten und die andere hat ein schlichteres grau. Je nach Lust und Laune oder auch Kleidung kann man beide Seiten verwenden. Aus eigener Erfahrung (wir hatten gerade richtiges Matschwetter als Testbedingung) kann ich berichten, dass das Modell sehr kinderfreundlich ist und schmutzresitent zu sein scheint 😉
Der Tragetuchstoff fühlt sich von Anfang an sehr weich an und passt sich gut an. Anna berichtete mir, dass die Stoffe derzeit noch aus Deutschland, Frankreich und Portugal kommen. Demnächst wollen sie ganz auf Biobaumwollstoffe aus Deutschland umsteigen.
Aber der allergrößte Vorteil für mich liegt ganz eindeutig in Größe und Gewicht. Ich hatte bisher noch keine Tragehilfe, die sich so klein hat zusammenlegen lassen und so leicht (512g) war. Wenn die nicht in die Handtasche passt, dann passt keine rein.
LIMAS wirbt damit, dass die Trage vom Anfang der Tragezeit bis zum Ende mitwächst. Normalerweise stehe ich solchen Aussagen eher skeptisch gegenüber, aber auch hier hat sie mich auf ganzer Linie begeistert. Ich habe eine Mama mit einem kleinen Baby (4Kilo) gefragt, ob sie für mich mal ausprobiert und habe die Trage selbst noch mit Tragepuppe (3,5kg, 50cm) getestet. Das Baby saß sogar noch besser in der Trage als meine Puppe, die maßiger wirkte. Ist das Rückenteil bei einem sehr kleinen Baby noch zu klein, könnte man die LIMAS-Trage sicher auch als Podaegi binden. Als anderes Extrem hatte ich meine eigene Tocher (3,5Jahre, 12Kilo) auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause. Das Rückenpanell reichte sehr gut und auch der Steg war nicht bedenklich zu kurz. Falls das doch der Fall sein sollte, kann man den Steg der LIMAS Trage aber auch mit dem Manduca Extend erweitern. Die lange Verwendbarkeit ist ein klares Plus.
Wenn ihr euch jetzt fragt, wie soviel Größenunterschiede gemeistert werden, ist die Antwort einfach, aber sehr effizient. Der Steg ist durch einen Klettverschluss stufenlos von 26 cm bis 43cm verstellbar. (Theoretisch sogar noch etwas kürzer, weil der Hüftgurt herausnehmbar ist. Bis 26cm geht aber das Klettband). Das Rückenpanell verkürzt man, in dem man den Gurt einmal umschlägt und die daran befestigten Bänder an der vorgesehenen kleinen Schlaufe festknotet. Das Rückenpanell ist bei kurzer Einstellung 31 cm lang und bei langer 39 cm. Hat man das Gefühl im Nackenbereich des Kindes noch zu viel Spielraum zu haben, kann man auch hier ganz leicht den Stoff mit einem Bändchen zusammenraffen.
Die Träger sind auffächerbar und ungepolster. Ich war erstaunt, wie angenehm sie selbst mit einem Toddler noch waren. Für längere Wanderungen würde ich zwar vielleicht doch auf eine trage mit gepolsterten Trägern umschwenken, aber für meinen Alltag hat es vollkommen ausgereicht. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich mit den Trägern beim Tragen auf dem Rücken ein tibetanisches Finish gebunden habe, da kein extra Brustgurt vorhanden war.
Eine Kopfstütze gibt es auch. was mir hier positiv auffiel war, dass die Schlaufen, mit denen die Kopfstütze festgemacht wird, sehr flach sind und nicht drücken können.
(Was mir etwas negativ aufgefallen ist, war, dass mir die Seiten am Rückenpanell manchmal etwas zu locker vorkamen und ich sie einfach nicht ordentlich getrafft bekam.)
Was für mich persönlich aber einfach der Traum war ist: der Bauchgurt. Ich bin recht klein und dünn und empfinde die meisten Bauchgurte als viel zu massiv. LIMAS arbeitet mit einem sehr schmalen Gurt, der nur 7cm dick ist. Es gibt eine Sicherheitsschlaufe, die die Trage im Fall der Fälle sicher zuhält.
Wie ich gerade schon angedeutet habe, kann man mit der Trage vor dem Bauch, auf dem Rücken und auch auf der Seite tragen.
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Hersteller: LIMAS
Bewertung: 4, 8
Preis: 119 Euro (Stand März 2016)
http://limasbaby.de/de/hauptseite/
Eine sehr kompakte, leichte Trage, die in jede Handtasche passt. Durch ihre breiten Einsatzmöglichkeiten zumindest ein „Must Test“ für jede Tragemama (in spe).
Vielen Dank für den Test.
Es ist immer gut zu wissen, wenn bestimmte Tragen zu bestimmten Körperformen einfach besser passen.
Super!
Ja, deshalb gibt es auch so viele tolle Möglichkeiten 🙂
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Ich freue mich so ein positives Feedback über die Limas Trage zu lesen. Ich bin auf der Suche nach einer Half-Buckle, hab durch stöbern diese Marke gefunden aber es gibt einfach sehr wenig Informationen dazu. Aber klar wenn sie noch nicht so lange auf dem Markt ist! Jedenfalls hat mich dieser Bericht dazu bewegt mir eine zu bestellen. Ich hoffe sie wird so toll zu uns passen wie es sich liest 🙂
Das ist toll. Dann wünschen wir dir viel Spaß mit deiner neuen Trage und hoffen, dass sie perfekt zu dir passt 🙂
Hallo, wie es mit Testberichten halt so ist;))
Kein Test ist so aussagekräftig wie sein eigener und entsprechend individueller. Dies ist mein erster Kommentar überhaupt und möchte den ausführlichen Bericht mit einem „positiv gut“ bewerten. Meine Frau und ich haben uns die Limas gekauft ohne diese vorher gekannt zu haben. Im Internet haben ich sehr viel recherchiert und entsprechend viele Fragezeichen gesammelt.
Auf Empfehlung einer Freundin sind wir in einen kleinen, neuen, liebevoll und von einer jungen Mama geführten Laden in Köln gefahren. Wir sind nach dem Ausschluss Prinzip vorgegangen und sind bei 3 unterschiedlichen Tragen ins Stocken geraten. Im weitern Verlauf und unseren 15 Tage alten Sohn im Schlepptau und vielen Tragetests mit Puppe und zum Schluss mit dem Kleinen, ist unsere Wahl auf die Limas gefallen. Was hat uns als Neueinsteiger ohne jeglichen Erfahrungsaustausch überzeugt?! Die einfache Handhabung und das sichere Gefühl beim anschnallen nichts falsch machen zu können.
Meine Frau war zu jederzeit skeptisch und hatte die Sorge die Trage mit dem Kind nicht anschnallen zu können, spätestens nach dem ersten mal, alleine zu Hause, war sie von den Vorteilen einer Trage überzeugt.
Fazit: Für ganz kleine sehr gut geeignet bis heute (3Monate), die Stegeinstellung ist zwar etwas frimmelig, sie glänzt jedoch mit dem An- und Abschnallen das mit einer Hand durchgeführt werden kann. Sie ist klein und sehr gut zu verstauen. Der Stoff fühlt sich gut und wertig an, die Farben sind angenehm und natürlich. Die Kopfbedeckung Schutz in dem Augenblick vor der Sonne und den ersten Tropfen des Regens.
Sehr einfach und effektiv ohne großes Geschnörkel, ganz nach unserem persönlichen Geschmack. Ich kann diese nur weiter empfehlen.
Beste Grüße von Ferda und Ibo.
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