Ein friedlich schlummerndes, glücklich seufzendes Baby in Tuch oder Trage ist sicherlich das Idealbild einer jeden Tragemama. Aber manchmal (und nicht zu selten) klappt der Tragestart nicht wie erhofft: das Baby ist unruhig und weint.
Lass dir zuerst einmal versichert sein: die meisten Babys möchten getragen werden. Das steckt einfach in ihrer Natur und meistens ist es nicht so schwierig den Auslöser zu finden. Wir wollen dich damit nicht verunsichern, das meiste wirst du ganz intuitiv richtig machen, aber falls es gar nicht klappt, kann es eines von diesen Dingen sein.
1) HUNGER/DURST
Achte darauf, dass dein Baby weder Hunger noch Durst hat, wenn du es tragen möchtest.
2) MUSS MAL/WINDEL VOLL
Von einigen Babys wird berichtet, dass sie sehr unruhig werden, wenn sie mal müssen. Es wird angenommen, dass es daran liegt, dass sie ihren „Träger“ nicht beschmutzen wollen. Hast du schon einmal versucht, das Baby vorher abzuhalten (in Windelfrei-Foren gibt es dazu jede Menge Tipps). Und manche Babys hingegen scheinen nur drauf zu warten, ganz entspannt an Mama oder Papa etwas los zu werden.
3) ZU MÜDE
Manchmal will man einfach nur seine Ruhe. Das geht einigen Babys nicht anders.
4) ZU AKTIV
Und manchmal möchte man lieber Zeit für sich, um die Welt zu erkunden. Besonders häufig haben wir das zum ersten Mal im Alter von drei bis vier Monaten beobachten können. Da kann es schon helfen vom Tragen vor dem Bauch, auf Tragen auf Hüfte oder Rücken umzusteigen.
5) ZU LOCKER
Niemand mag das Gefühl zu fallen. Wir alle wollen Sicherheit. Also schön Wirbel für Wirbel abstützen.
6) ZU FEST
Sehr selten ist es auch zu fest.
7) ZU WARM
Beim Tragen gilt als Grundregel: eine Schicht weniger als normalerweise. Ihr wärmt euch gegenseitig. Deswegen von Zeit zu Zeit im Nacken kontrollieren, ob sich das Baby dort schwitzig anfühlt, dann ist es zu warm.
8) UNSICHERHEIT
Es ist ganz normal, dass man beim Tragestart aufgeregt ist. Manche Babys reagieren auf diese Unruhe prompt und werden selber quengelig, andere verhalten sich aber auch ganz ruhig, wenn sie merken, dass Mama es gerade nicht so leicht hat.
9) ZU LANGSAM
Eng damit zusammen hängt auch, dass man gerade bei neuen Sachen langsamer rangeht. Manchen Babys dauert das einfach zu lange. Es kann helfen, solange mit Puppe oder Kissen zu üben, bis jeder Handgriff wirklich sitzt.
10) EINSTELLUNGEN DER TRAGE (Überspreizt, Verschlüsse, Falten, Winkel)
Nicht jede Trage passt zu jedem Kind, wie auch für uns nicht jede Trage ideal ist. Oft hilft es eine andere Tragehilfe/ein anderes Tuch zu testen und jemanden mit geübten Auge drüber schauen zu lassen.
11) KLEIDUNG (Strampler zu kurz, Knöpfe/Reißverschlüsse, Falten,….)
Auch die Kleidung kann drücken. Vermeide wenn möglich bei euch beiden, Knöpfe und Reißverschlüsse, sowie alles andere Harte da, wo eure Körper aneinander liegen und wähle Strampler/Hosen mit Fuß und Co lieber eine Nummer größer.
12)WUNDER PO
Viele Babys haben mit einem wunden Po zu kämpfen. Dann wird jede Berührung dort zur Qual. Das gleiche gilt für Kniekehlen und Hälse bei empfindlichen Kindern.
13)ALLERGIEN
Sehr selten reagiert ein Baby allergisch auf einen Bestandteil, besonders bei exklusiveren Materialien wie Wolle. Dann sofort Tuch oder Trage wechseln.
14) BLOCKADEN
Häufiger sind Blockaden. Wer viel mit Babys zu tun hat, erkennt sie recht schnell durch erhöhte Spannung, einseitige Bewegungen und Co. Das kann mehr oder weniger ausgeprägt sein. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die betreffenden Kinder bei Osteopathen vorstellen zu lassen.
15) TRAUMA
In sehr, sehr seltenen Fällen liegt ein Trauma vor, dann ist professionelle Hilfe unumgänglich.
Und zum Schluss: wenn auch nach langer Suche das Problem nicht gefunden wird: Tragen entscheidet nicht darüber, ob du eine gute oder schlechte Mutter oder ein toller oder doofer Papa bist. Tragen hat viele Vorteile, aber was viel mehr zählt, ist dass euch allen dabei gut geht.